Der frühe Vogel – Freund oder Feind?

Lärche oder Eule?

Jeder Mensch hat seine eigene Trainingszeit, zu der er in Topform ist. Wann der beste Moment zum Bäume ausreißen gekommen ist, hängt vom individuellen Biorhythmus ab. Schon wenige Stunden Zeitunterschied können da viel ausmachen. Zwei Biowissenschaftler aus Birmingham kommen sogar zu dem Schluss, dass die individuelle Leistung von Sportlern über den Tagesverlauf bis zu 26% schwankt (Fraser-Childs & Brandstaetter, 2015).

 

Wann trainiert man am effektivsten?

Der optimale Zeitpunkt für Training und Wettkämpfe hängt nicht von der Uhrzeit, sondern vom persönlichen Biorhythmus ab. Der ermittelte Leistungshöhepunkt in der Untersuchung von Fraser-Childs und Brandstaetter hing davon ab, wie lang die Athleten bereits wach waren. Frühaufsteher, die bereits um sieben Uhr aufstanden, waren fünf Stunden nach dem Aufstehen, also um zwölf, am fittesten. Die Sportler aus der mittleren Gruppe, die gegen halb neun aus dem Bett kamen, waren von 15 bis 16 Uhr in Topform. Langschläfer, die bis mindestens zehn Uhr schliefen, brauchten hingegen zehn wache Stunden bis sie gegen 20 Uhr ihr Optimum erreichten.

Interessant ist darüber hinaus auch die Erkenntnisse zur Leistungsdifferenz zwischen verschiedenen Tageszeiten. Während das Fitnessniveau der Frühaufsteher über den gesamten Tag gesehen nur wenig schwankt, macht es bei den Langschläfern einen signifikanten Unterschied, ob sie morgens abends trainieren, bzw. an Wettkämpfen teilnehmen.

 

Was heißt das für mein Training?

Wer auf seine innere Uhr hört und seine Trainingszeiten nach dem Biorhythmus ausrichtet, kann mehr körperliche Leistung abrufen, das gilt als bewiesen. Diese wissenschaftlichen Erkenntnisse sollen aber nun natürlich keine Ausrede dafür sein erst gar nicht anzufangen mit dem Training.

Besonders für Hobbysportler ist nicht nur die Effizienz des Trainings ausschlaggebend, sondern primär die Motivation dafür und die mögliche Integration in den Tagesablauf. Inwiefern wir dieses Wissen um die optimale Trainingszeit in die Praxis umsetzen können, also beispielsweise Trainingseinheiten besser auf den Mittag oder frühen Nachmittag legen, hängt natürlich auch von externen Faktoren ab. Denn ich bin mir sicher, dass so ziemlich jeder Arbeitgeber auch von den Leistungshochs im Biorhythmus seiner Mitarbeiter profitieren will.

 

Mein Fazit:

6:45 Uhr Personal Training im Englischen Garten, München - nicht jedermanns Sache

6:45 Uhr Personal Training im Englischen Garten, München – nicht jedermanns Sache

Ich bin eindeutig eine Lärche. Wenn es möglich ist versuche ich mein Training auf den Vormittag legen. An Tagen wo das nicht möglich ist, trainiere ich natürlich auch abends. Meine Trainingsplanung gestalte ich jedoch gezielt so, dass intensivere Einheiten an den Vormittagen liegen. So läuft mein Training (meistens) optimal!

Und du – Lärche oder Eule?